Freitag, 25. August 2017

Mafiöse Zustände

Unser letzter Ausflug steht an. Mit einem Kleinbus ähnlich der hiesigen Kleinbusse, nur mit europäischer Beladung, geht es Richtung Südosten.
Kurz hinter dem Hotel werden wir von der Straßenmafia, bzw. der Nationalpolizei, kontrolliert. Mit dem klassischen Touribus wurden wir meist durchgewunken. Wie das genau abläuft, wird uns nicht verraten. Hat man nicht alle passenden Bescheinigungen, fließt Bargeld...Ob dieses auch zur des Vorgangs Beschleunigung dient, bleibt offen.
Die Straßen auf Nosy Be sind deutlich besser als im restlichen Madagaskar,   wenn man allerdings auf einer Strecke von 22 km dreimal von der "Polizei" rausgezogen wird,  ist der zeitliche Vorteil schnell dahin.
Vom Dorf Ambatozavavy (zählt hier noch wer die "a"s?) geht es mit Einbaumbooten paddelnd entlang der Küste zum Lokobe Reservat. Unser Bootsführer hat wohl beschlossen, dass seine zwei Touris im Gegensatz zum Rest der heute auf 7 dezimierten Truppe das Häkchen bei" Extra-Anstrengung" gesetzt haben und steuert uns erstmal hinaus aufs Meer. Die anderen drei Boote verschwinden in der Ferne. Irgendwann hat er wohl ein Einsehen, oder er musste da draußen noch nach seinen Netzen sehen, und lenkt bei.
Nach einem Schuhwechsel vor Ort geht's mit Guide + Amimalspotter in den Urwald.


Die Beiden sind fit. Wir entdecken mit ihrer Hilfe diverse Lemuren,  Schlangen (da stelle ich mich dann weit hinten an - wie Julian bestätigen kann), Chamäleons und vor allem die seltenen und nachtaktiven Mausmakis. Diese sind dann auch nicht wirklich wach und schauen uns etwas verwirrt mit ihren schwarzen Kulleraugen an.

Boa mit Sicherheitsabstand 

Aber selbst hier im Urwald gibt es die Mafia; und zwar in Form der madegassischen Mafiapalme.

Mafiapalme

Wie sie zu ihrem Namen kommt,  konnte ich nicht ergründen. Ist doch das eigentliche Machtzentrum der Mafia weit weg. Keine Pferdeköpfe in der Nähe,  auch war es nicht ganz kalt... Im Gegenteil, der Schweiß läuft auch hier im Wald ganz gut - die Aussicht auf ein Bad im Meer verspricht allerdings keine wesentliche Abkühlung - "warme Plörre" würde man norddeutsch charakterisieren.  Vor der Rückreise mit den Booten gibt es noch frisch gegrillten Fisch, Languste (nur für unsere ganz Mutige und Magenrobuste), gegrillte Shrimps am Spieß, Salate, Süßkartoffelpommes, Salat, Zebu und natürlich ganz viel Reis und Obst.
Anscheinend hat man schon böse Erfahrungen mit vollgefressenen Touris gemacht, denn anstatt gemütlich zurück zu paddeln, werden die Boote an ein Motorboot gehängt und zurück zum Starthafen gezogen.  Von soviel Dekadenz müssen wir uns am Nachmittag am und im Endlos-Pool mit Meerblick erholen.

Schön warm 



2 Kommentare:

  1. Eigentlich heißt die Mafia-Palme ja Raphia-Palme. :)

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  2. Ich vertraue natürlich den immer korrekten Aussagen des bestimmt unbestechlichen Guides.
    Allerdings habe ich da auch einen literarischen Nachweis entdeckt
    https://books.google.de/books?id=KWG4vb8wXkkC&pg=PA16&lpg=PA16&dq=mafia-palme+madagaskar&source=bl&ots=e2LbR8ibUj&sig=mMb6LD7UMWD69WgNVjkEIl8_EkU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjZjuvS54HWAhWIyRoKHfbdA6UQ6AEINjAF#v=onepage&q=mafia-palme%20madagaskar&f=false
    Seite 16.
    Wobei ein raffgierige Raphiapalme ja bestens ins Mafiaschema passt.

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